27
September
2021
Pressebericht Schwarzwälder Bote
Rheuma, Mobbing oder Depressionen – die Vielfalt der 57 Selbsthilfegruppen (SHG) im Zollernalbkreis ist groß. Jüngst wurde der Sprecherrat gewählt. Dessen Vorsitzender Heinz Weisser freut sich über diese "wichtige Neuausrichtung".
Balingen. Beim Treffen im Landratsamt waren sich alle Beteiligten über das neue Konzept einig: Der Sprecherrat arbeitet eng mit der KIGS, vertreten durch Renate Liener-Kleinmann, dem kommunalen Beauftragten für Menschen mit Behinderung, Thomas Miller sowie dem Sozial- und Rechtsdezernenten im Landratsamt, Georg Link und Janessa Roos zusammen.Neuausrichtung im Zollernalbkreis
Selbsthilfegruppen wählen Sprecherrat
Silke Thiercy 26.09.2021 - 15:56 Uhr
Sie vertreten die Interessen der Selbsthilfegruppen im Zollernalbkreis (von links): Ingrid Gonser, Mario Stadtmüller, Elfriede Adler-Merbach sowie Jürgen Renz, Adalbert Gillmann und der zum Vorsitzenden gewählte Heinz Weisser. Foto: Thiercy
Rheuma, Mobbing oder Depressionen – die Vielfalt der 57 Selbsthilfegruppen (SHG) im Zollernalbkreis ist groß. Jüngst wurde der Sprecherrat gewählt. Dessen Vorsitzender Heinz Weisser freut sich über diese "wichtige Neuausrichtung".
Balingen. Beim Treffen im Landratsamt waren sich alle Beteiligten über das neue Konzept einig: Der Sprecherrat arbeitet eng mit der KIGS, vertreten durch Renate Liener-Kleinmann, dem kommunalen Beauftragten für Menschen mit Behinderung, Thomas Miller sowie dem Sozial- und Rechtsdezernenten im Landratsamt, Georg Link und Janessa Roos zusammen.
Pandemie bringt Schub für digitale Hilfe.
Die 57 Selbsthilfegruppen werden künftig durch den Sprecherrat vertreten. Die Selbsthilfe im Kreis habe, so Weisser, eine neue Struktur erhalten. So sollen sich die Gruppen untereinander vernetzen und Synergien nutzen. Die Pandemie hat einen Schub für die digitale Selbsthilfe geleistet. Die Gruppen sollen im Bereich der digitalen und sozialen Medien geschult werden. Auch sollen Laptops, Beamer oder Tablets bei Bedarf an die Gruppen verliehen werden können.
Geplant ist eine neue Plattform der "jungen Selbsthilfe", auf der sich junge Betroffene austauschen und Beratung und Betreuung im Kreis finden können. Auch für sie sind die sechs Mitglieder des Sprecherrates da.
Die gleichberechtigten Mitglieder des Gremiums sind alle langjährig erfahrene Leiterinnen und Leiter von Selbsthilfegruppen. Vorsitzender ist Heinz Weisser (Anti-Mobbing- und Burnout-Hilfe), sein Stellvertreter Mario Stadtmüller (Stoma-Treff). Sie werden unterstützt von Ingrid Gonser (Schmerzpatienten) und Elfriede Adler-Merbach (Tracheostoma- & Schädelhirnpatienten), Jürgen Renz (Parkinson Youngster) sowie Adalbert Gillmann (Sucht-Elternselbsthilfe).
Der Sprecherrat vertritt die Interessen der Selbsthilfe gegenüber der Kreispolitik, Städten und Gemeinden, Behörden, gegenüber der Presse, den Kliniken und niedergelassenen Ärzten sowie gegenüber den Krankenkassen. Er steht der Selbsthilfekontaktstelle (KIGS) sowie den Ansprechpartnern des Landratsamts Zollernalb in ihren Aufgaben beratend zur Seite und versucht, die persönlichen Erfahrungen aus der praktischen Arbeit mit Selbsthilfegruppen einzubringen.
Akzeptanz für Krankheit und Problemlagen
"Wir wollen auch ein niederschwelliger Ansprechpartner für bestehende Selbsthilfegruppen und Interessierte sein", erklärt Heinz Weisser. Der Sprecherrat unterstützt die Selbsthilfekontaktstelle (KIGS) in der Öffentlichkeitsarbeit. Der Schwerpunkt liegt darauf, in der Bevölkerung die Akzeptanz gegenüber einzelnen Krankheitsbildern und Problemlagen, wie auch der Selbsthilfegruppen im Gesamten zu fördern.
Außerdem unterstützen die sechs Männer und Frauen die Selbsthilfekontaktstelle KIGS bei Veranstaltungen wie Seminaren, Fortbildungen, der Gründung neuer Gruppen oder Messeauftritten. Der Sprecherrat wirkt ebenso auch in Facharbeitskreisen und anderen Gremien mit oder bittet andere Selbsthilfevertreter aus dem "Netzwerk Selbsthilfe Zollernalb" um deren Mitwirkung, wie Weisser erklärt.